Dialog der Kulturen

„Manche Dinge muss man erlebt haben, um sie annähernd begreifen zu können.“ Dieser Gedanke war in den Köpfen von uns allen, nachdem wir von der zweiwöchigen Reise aus Tansania in Ostafrika zurückgekommen sind. In dieser Zeit haben wir gelernt, zwischenmenschliche Beziehungen wertzuschätzen und vor allem auf die fast komplett verloren gegangenen, scheinbar unwichtigen Dinge mehr Rücksicht zu nehmen. Durch diese Aspekte ist uns bewusst geworden, dass ein finanziell armer Mensch viel reicher an Lebensfreude und Hoffnung sein kann, als ein nur auf die materiellen Dinge orientierter Bürger unseres Lebensstandards. Diese Lebensfreude bekamen wir schon am ersten Tag durch die herzliche und offene Begrüßung der Jangwani und Azania Secondary School zu spüren. Zudem erfuhren wir sie in den verdreckten und chaotischen Straßen Dar Es Salaams mit freundlichen Willkommensrufen der Afrikaner. Das Motto unseres Projekts „Dialog der Kulturen“ setzten wir in zahlreichen Diskussionen über Menschenrechte, Wirtschaft und Geschichte tatkräftig um. Durch diese Diskussionen konnten wir das Bild vom nationalsozialistisch geprägten Deutschen, welches in den Köpfen der Afrikaner verankert war, widerlegen. Da uns ermöglicht wurde in Kleingruppen die Familien unserer afrikanischen Austauschpartner zu besuchen, haben wir einen kostbaren Einblick in die Traditionen und Lebensweisen erhalten.

Aber nicht nur in der Stadt haben wir durch den persönlichen Kontakt diese einmalige Erfahrung dazugewonnen, sondern auch im ländlichen Dorf Nkweseko am Fuße des Kilimandscharo. Besonders in diesem tansanischen Dorf konnten wir durch den nahen Kontakt mit Kindergarten- und Waisenkindern innige und emotionale Momente erleben. Ein weiteres Highlight war die faszinierende und atemberaubende Landschaft in Tarangire-Nationalpark und im Ngorongoro-Krater, welches durch die Vielzahl der Tiere bereichert wurde. Einen weiteren Gegensatz bildete der christliche Gottesdienst, welcher durch den Gospelgesang und die lebhafte Atmosphäre einen bleibenden Eindruck in unserer immer mehr zusammenwachsenden Gruppe hinterließ.

Einen großen Fortschritt unseres Projekts brachte der Besuch bei den Kaffeebauern, bei dem wir bei der Herstellung des Kaffees vom Pflücken der Früchte bis hin zum gemahlenen Pulver mitwirken durften. Wir wurden in unserer Arbeit bestärkt, den Kaffee dieser Kleinbauern zu einem fairen Preis zu kaufen und in unsere Heimat Bamberg zu importieren, um ihn dort bei der Kaffeerösterei M.A.G. rösten zu lassen und dann zu verkaufen. Dabei stehen Werte wie Ehrlichkeit, Offenheit und Fairness im Vordergrund, was auch Ergebnis der Reise allgemein für uns war. Über Unterstützung dieses Projekts jeglicher Art würden wir uns sehr freuen.

 

Lena, Luisa, Luzi.